BELIGOU
Unsere Reisen 2023
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Besucher
Auf geht‘s ins neue Jahr 2023 Nach einem gut gefüllten Winter sind wir wieder auf dem Weg. Es geht über Bologna nach Livorno. Wir waren bisher noch nie in Bologna und nach einigen Angaben soll es sich um eine der schönsten Städte Italiens handeln. Wir werden sehr positiv überrascht. Wir haben ein schönes B&B direkt in der Altstadt und können fussläufig alles erkunden. Tolle alte Gebäude und viele tolle Strassen und Gassen. Bologna ist bekannt für kilometerlange Bogengänge und tatsächlich sind wir begeistert von der Architektur. Als wir an der alten Universität vorbeikommen, würde ich fast gern nocheinmal studieren. Ein altehrwürdiges Gebäude mit viel Historie. Wir besuchen den alten Hörsaal, in dem die anatomischen Vorlesungen gehalten wurden und wo man auch noch den Marmortisch sehen kann, auf dem die Leichen untersucht wurden. Auch ein Blick in die alte Bibliothek mit den ellenlangen Gängen lohnt sich. Beim abendlichen Rundgang durch die Altstadt merkt man auf jeden Fall, dass es sich um eine Studentenstadt handelt, viele schöne kleine und gemütliche Kneipen und Lokale reihen sich aneinander. Wir sind begeistert und sicherlich nicht das letzte Mal in Bologna. Dann nehmen wir wieder die Nachtfähre Livorno - Olbia und kommen bei ziemlichem Wind und Regen und Wolken in Sardinien an. Beligou sieht aus, als hätten wir sie gerade erst gestern verlassen. Wir machen Beligou sauber, holen die Segel und Kleinteile aus dem Lager und machen wieder ein Segelboot draus. Während der ersten Tage übernachten wir wieder bei Angela auf Li Tauli. Und einige Tage später geht es bereits wieder mit dem Wagen los. In Bosa auf der Westseite findet für 4 Tage das angeblich größte Bierfest Italiens statt, vielleicht nicht vom Umfang, sondern vom Verbrauch. Wir haben uns auch hier ein B&B genommen und sind von dem Fest überwältigt. Unmengen von Besuchern säumen die Ufer des Temo, wo an beiden Ufern Buden kleiner Bierbrauer aus Italien stehen, überall dazwischen stehen Buden mit sardischen Essen. Mitten auf dem Temo ist ein DJ Pult verankert und an den Ufern sind Lautsprecher und Scheinwerfer aufgestellt. Am Abend erleben wir das Ganze dann erst richtig, laute Musik dröhnt und mit den Scheinwerfern werden in der Dunkelheit die umliegenden Häuserfronten erleuchtet. Ein absolutes Highlight ist ein Wand aus Wasser mitten im Temo auf der Videos und Bilder zur Musik projeziert werden, das haben wir noch nie gesehen. Auch die Organisation beeindruckt. Am Eingang kauft man einen Bierbecher mit Umhänger, Armbändchen und Zahlkarte. Die Karte wird aufgeladen und nur damit kann an allen Ständen im Fest bezahlt werden. Außerdem fahren wir von Bosa aus nach Cabras zur Cantina Contini und zum westlichen Strand. In der Vorsaison ist alles leer und friedlich und man kann den Strand leer genießen. Und wir entschließen uns, die etwas kältere Jahreszeit einmal dazu zu nutzen, die Insel und Felsen auf den Wanderpfaden zu erkunden. Wir entschließen uns für den Pfad über den Montecugnana nach San Pantaleo, weil leicht und über 3 Stunden auch nicht so lange. Wir haben keine Ahnung, wer hier einen leichten Pfad angibt, über etwa 3 km geht es auf einem kaum erkennbaren Pfad bergauf und bergab - wie treppensteigen über einige Kilometer, Muskelkater inklusive. Aber toll, weil im Moment noch alle Blüten und Gerüche vorherrschen und die Temperaturen noch nicht so hoch sind. Können wir jedem nur empfehlen, um Sardinien einmal Abseits der Strände und des Wassers zu erkunden. Festes Schuhwerk und etwas Kondition sind auf jeden Fall angesagt.
Das Wetter bleibt ziemlich durchwachsen, aber wir gehen segeln, wandern und genießen ein außergewöhnlich grünes Sardinien. Es ist Artischockenzeit und wir verarbeiten einige Kilogramm der kleinen lila Artischocken aus Sardinien. Dabei werden die äußeren Blätter entfernt, geviertelt und das Heu entfernt und in Zitronenwasser gelagert. Mit Thymian, Olivenöl und Knoblauch wandern die Artischocken dann in den Grill und werden entweder direkt gegessen (mit Botarga ein Genuss) oder wir legen alles in Sonnenblumenöl ein für spätere Benutzung. Und wir machen natürlich auch wieder Limoncello. Wir genießen die Zeit ohne viele Touristen und mit leeren Stränden. Leider sind wir aus persönlichen Gründen gezwungen, ein paar Mal nach Deutschland zu fliegen. Das zerreißt leider unsere Pläne auf längere und weitere Segeltörns, aber dennoch können wir eine ganze Menge Seemeilen abreißen. Markus und Claudia besuchen uns und neben segeln mieten wir uns auch ein Schlauchboot mit 40 PS in Palau und umrunden Maddalena und gehen in den leeren Buchten im noch kalten Wasser (für unseren Geschmack kalt) etwas schwimmen. Wir fahren mit dem Wagen zum Thunfischfest nach Carloforte. Sehr interessant und gut organisiert. Es gibt überall roten Thunfisch zu essen in allen möglichen Variationen. Für unseren Geschmack hätte es allerdings etwas mehr an Kochshows etc rund um den Thunfisch geben können. Leider fallen wir auch zum ersten Mal hoffnungslos mit der Unterkunft rein und verlassen diese bereits vorzeitig. Im Mai und Anfang Juni regnet es immer noch regelmäßig und ausgiebig, was der Natur gut tut und die Touristen in den Wahnsinn treibt. Im Juni besuchen wir noch das Blütenfest in Lolove. Lolove ist ein weitgehend leer stehendes Dorf in den Bergen. Zum Blütenfest werden Bodenbilder aus bunten Steinen ausgelegt und im Dorf werden Getränke und Essen verkauft. Eine Attraktion für Einheimische und Touristen. Wir wechseln unseren Liegeplatz, der neue Hafen ist etwas familiärer und alles nicht ganz so „mondän“ wie die Mitte der Costa Smeralda. Bedingt durch einige private Probleme fliegen wir dieses Jahr im Sommer mehrfach nach Deutschland, was leider den sonstigen Ablauf an Bord etwas zerreisst. Aber immerhin schaffen wir es in Deutschland ein Pink Konzert zu besuchen. Im August sind wir heilfroh, dass wir die Klimaanlage an Bord haben. Es wird ein sehr heisser Sommer und nur die Klimaanlage macht die Situation recht erträglich. Und auch in diesem Jahr besuchen wir wieder eine ganze Reihe von Festen auf Sardinien. Es geht los mit der Sagra di Bovine, dem Rindfleischfest. Hier drehen sich Rinderhälften lange am Spiess am offenen Feuer und in langen Reihen wird später gegessen. Verbunden ist die mit einem Umzug in den traditionellen Gewändern. Es werden Szenen aus dem Leben der Hirten nachgespielt und die traditionelle Kleidung wird stolz vorgeführt. Und auch dieses Jahr besuchen wir wieder das Vermentino Fest in Monti. Es fliesst wieder Wein in Strömen, ausgeschenkt aus Messbechern. Allerdings spielt das Wetter dieses Jahr nicht mit. Es ist saukalt und alle laufen in Daunenjacken und langen Hosen herum. Und das im Sommer. Trotzdem wird gut und lange gefeiert. Wie auch im letzten Jahr haben wir ein B&B genommen, um in der Nacht nicht durch die Berge fahren zu müssen. Ende August fahren wir zum Karneval nach Oschiri. Mit nur einigen wenigen geschmückten Wagen und viel Musik und guter Laune wird die gesamte Stadt (naja, eher Dorf) unterhalten. Nur wenige Touristen und da wir einige Leute in Oschiri kennen, sind wir mitten drin. Ende August erfahren wir ein ganz neues Wetterphänomen, das auch vorher angesagt worden ist. Es kommt eine Hitzewalze und innerhalb einer halben Stunde steigt die Anzeige am Aussenthermometer von 33 auf 41°C. Selbst die Edelstahlreling fühlt sich heiss an. So etwas haben wir noch nie erlebt. Ansonsten kochen wir viel und geniessen die Vielfalt an Fleisch, Fisch und Gemüse, die Frische und die kollosal niedrigen Preise. Im August kommt auch das Feuer recht nah. Bei Budoni brennen riesige Flächen und viele Touristen sind betroffen. Wir sehen Flammen und Rauch in nächster Nähe. Bedingt durch private Ereignisse machen wir Beligou bereits im September winterfest und verlassen Sardinien. Auch den Verkauf stopppen wir, da es kaum Sinn macht, Interessenten zu vertrösten und zu sagen, dass wir 2023 nicht mehr zur Besichtigung zur Verfügung stehen. Also nächstes Jahr.
Test